In deiner Trauer getragen
Trost finden in Zeiten des Abschieds
So lautet der Titel eines Buches, welches die erfahrene Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper in diesem Jahr herausgegeben hat.
Dieses Buch ist hilfreich in akuten Situationen des Abschiednehmens, aber auch
für jeden am Thema interessierten Leser. In irgendeiner Weise wird jeder Mensch von dieser Thematik berührt, eingeholt oder damit konfrontiert.
Dann ist es gut, auf wertvolle, konkrete Hilfen und Erfahrungen zugreifen zu können, die dieses Buch bietet.
Die Verfasserin selbst formuliert eingangs:
Jeder Mensch trägt Narben mit sich, die er
im Laufe des Lebens und Liebens erlitten hat. Sie sind der Preis für all das Gute, das wir geschenkt bekommen haben.
Natürlich wird das Leben nach dem Verlust eines geliebten Menschen nicht mehr so sein wie vorher. Es wird anders sein. Aber es kann eben auch anders gut sein. (S.8)
Alle Fragen, die im Zusammenhang mit Abschied, Sterben und Tod auftreten, werden von
der Autorin auf einfühlsame Weise aufgegriffen.
Die vielen Ängste, Zweifel und auch die Vereinsamung in diesen schwierigen Zeiten werden benannt und anschaulich in konkreten Beispielen umrissen und vertieft.
Sowohl todkranke Menschen als auch trauernde Menschen können in
den Ausführungen aus den Erfahrungen ihrer Arbeit als Trauerbegleiterin fundierte Hilfen finden, mit dem Verlustschmerz umzugehen.
Achtsam nimmt die Autorin die Fragen auf, die sich am Ende eines Lebens stellen:
* Wie kann und will ich die Zeit gestalten, die mir noch bleibt
* Welche Schritte finde ich auf meinem Abschiedsweg und wie
kann ich sie gehen?
* Wer oder was kann mir dabei helfen?
* Wie spreche ich mit Sterbenden?
* Was hilft, mit dem Schmerz umzugehen?
Die Beispiele, die die Autorin aufführt, muten dem Leser einiges zu,
zumal auch die Tabuthemen (Gewalt, Suizid u.a.) nicht ausgespart sind. Aber in exakt diesen Ausführungen sind Klarheit und Handlungssicherheit zu gewinnen. Viele Ausführungen wirken entlastend
für Trauernde, beispielsweise für den Umgang mit bedrückenden Schuldgefühlen.
Der Untertitel „Trost finden in Zeiten des Abschieds“ trifft bedachtsam,
wonach sich trauernde Menschen sehnen: Trost, Nähe und Klarheit.
All diese Ausführungen sind eingebettet in Geschichten aus dem Leben trauernder Menschen. Ihnen bietet Schröter–Rupieper Ideen aus ihren Erfahrungen an. Ideen, die helfen können, die eigene Trauer zu sehen, sie zuzulassen, ihren Wert zu erkennen und sie schließlich kraftvoll umzuwandeln für den weiteren Weg.
Die Autorin selbst sagt dazu:
Trauer ist nicht einfach nur Traurigkeit im Schmerz. Sie ist auch eine Kraft, die uns verwandelt. Wenn wir die Trauer zulassen, dann nimmt sie uns den Schmerz. Ganz langsam nur, aber dafür stetig.
Es kann dauern, und bis es soweit ist, ist es nicht leicht. Aber wenn wir traurig sind und diese Trauer nicht verdrängen, dann wird am Ende Heilung eintreten. Dann bleibt die liebevolle Erinnerung an den Gestorbenen zurück. (S.8)
Eine Buchempfehlung von Christa Johanna Gundt