Kaum zu glauben: 20 Jahre sind es her, dass vier Billerbeckerinnen zusammen mit dem damaligen Pastoralreferenten Andreas Geilmann die Idee hatten, eine Hospizgruppe zu gründen. Der Gedanke war, genauso wie heute, Tod und Sterben in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Es sollte mit allen über diese Themen gesprochen und Informationen aus-getauscht werden. Menschen in schwierigen Lebenssituationen und deren Angehörige wurden auf ihrem schweren Weg von ihnen begleitet, Gespräche für Trauernde regelmäßig angeboten. So wurden die Hemmschwellen und die Berührungsängste zu den Themen Tod, Sterben und Trauer verringert.
Heute arbeiten 31 Frauen ehrenamtlich in der ambulanten Hospizgruppe in Billerbeck. Ist es nicht toll, dass wir schon so viele sind? Die Hälfte dieser Frauen begleitet schwer kranke Menschen, Sterbende und ihre Angehörigen. Die anderen ehrenamtlichen Mitglieder der Hospizgruppe kümmern sich um trauernde Erwachsene und um trauernde Kinder. Durch zahlreiche Fortbildungen wird diese Arbeit immer professioneller.
Wir haben über die Jahre ein gutes Netzwerk mit den verschiedenen Einrichtungen, Vereinen, Kirchen, Schulen und der Stadt aufgebaut. Das Wichtigste ist aber die Verbundenheit mit den Bürgerinnen und Bürgern in Billerbeck und manchmal sogar über die Stadtgrenzen hinaus. So sind die Wege zu uns kurz und unbürokratisch: ein Telefonat, ein Gespräch in der Stadt, auf dem Markt oder über den Gartenzaun.
Wir Ehrenamtliche sind froh über die Flüsterpropaganda und das Weitererzählen von guten Erfahrungen mit uns. So können wir schnell Menschen in schwierigen Lebenssituationen zur Seite stehen. 24 Stunden sind wir über unser Hospiztelefon (0175-8962793) für jeden erreichbar.
Jeder, der die Themen Tod, Sterben und Trauer ins Leben zurückholen will, kann bei uns mitarbeiten. Erfahrene Ehrenamtliche kümmern sich am Anfang um die neu in der Gruppe Angekommenen. Ganz behutsam findet jeder neue Mitarbeiter sein Betätigungsfeld.
20 Jahre tun wir diese Arbeit und wollten dies in diesem Jahr mit allen Billerbeckern feiern, und uns auch bei
allen für das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Aufgrund der aktuellen Situation haben wir die geplanten Veranstaltungen auf das kommende Jahr 2021 verlegt. Wir freuen uns schon jetzt
darauf, dann zusammen zu feiern.
Dorette Durstewitz-Knierim (1.Vorsitzende Hospizgruppe Billerbeck e.V.)
Text: Osterpfarrbrief 2020 St. Johann/St. Ludger - aktualisiert -